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Ministerpräsident Orbán auf Kossuth Rádió: Wir haben die zweite Welle des Coronavirus gestoppt, jetzt geht es darum, eine dritte zu verhindern

In seinem ersten Radiointerview 2021 erläuterte Ministerpräsident Viktor Orbán den Impfplan der Regierung und deren Prognose zur Coronavirus-Pandemie und sprach auch darüber, wie sich die ungarische Wirtschaft im kommenden Jahrzehnt entwickeln wird.

 

„Was eine schnelle Massenimpfung betrifft, ist Ungarn dafür technisch ausgerüstet, sollte eine große Menge an Impfstoffen im Land ankommen“, begann Ministerpräsident Orbán sein Radiointerview in der Morgensendung „Vasárnapi Újság“ auf Kossuth Rádió. Im Moment, fügte er hinzu, stehen 35.000 Dosen Impfstoff zur Verfügung, und ihre Verabreichung erfolgt gemäß dem Impfplan der Regierung, der den Ärzten, Krankenschwestern und dem medizinischen Fachpersonal den Vorrang gibt.

Wenn plötzlich Millionen von Impfampullen zur Verfügung stünden, würden sich die Ungarn dort impfen lassen, wo sie normalerweise zur Wahl gehen. „Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand ist aber in nächster Zeit nicht mit diesem Ausmaß von Impfstoff zu rechnen, da die Hersteller selbst auch keine verlässlichen Aussagen über Mengen und Termine machen können.“

Während sich die Europäische Union um die Verteilung der westlichen Impfstoffe kümmere, sei sein Kabinett damit beschäftigt, die östlichen Quellen zu verwalten, so der Premierminister. Vom russischen Impfstoff wird es nicht genug Dosen geben, aber der chinesische sieht jetzt vielversprechender aus, sagte Ministerpräsident Orbán.

„In einer idealen Situation würden die Ungarn zwischen dem westlichen und dem chinesischen Impfstoff wählen können“, fügte er hinzu.

Ministerpräsident Orbán wollte nicht auf die Spekulationen über die Ungewissheit eingehen und teilte mit, dass „wir schnell und massenhaft impfen werden, wenn viele Impfstoffe zur Verfügung stehen“. Wenn jedoch die Versorgung mit dem Impfstoff langsamer ist, dann werden wir weniger schnell und in kleineren Mengen impfen.

Auf die Behauptung der ungarischen Opposition, dass die Regierung keinen Impfplan hätte, antwortete der Ministerpräsident, dass die Mitarbeiter des Gesundheitswesens von den Sozialarbeitern, den gefährdeten älteren Menschen und Gesetzeshütern gefolgt werden – wie es bereits unzählige Male von der Landesamtsärztin und von ihm selbst hervorgehoben wurde.

„Das ungarische Gesundheitssystem hat die Epidemie viel besser gemeistert als viele der Gesundheitssysteme in Ländern mit einem hohen Ansehen“, sagte Ministerpräsident Orbán und fügte hinzu, dass in Ungarn keine Menschen wegen mangelnder Krankenhausversorgung gestorben sind. In Ungarn wurden keine Patienten in den Korridoren gelassen und die Ärzte mussten nicht die Entscheidung treffen, wer am Leben bleiben darf, weil es nicht genug Beatmungsgeräte gab.

Nachdem er kürzlich „lange Gespräche“ mit der ungarischen Biochemikerin und Senior Vice President von BioNTech RNA Pharmaceuticals Katalin Karikó geführt hatte, stellte Ministerpräsident Orbán fest: „Es gibt auch einen deutschen Professor“, aber die meisten Forscher hinter dem Impfstoff von Pfizer-BioNTech sind tatsächlich Ungarn.

„Wenn auch etwas übertrieben, können wir mit Sicherheit sagen, dass dies ein ungarischer Impfstoff ist, der mit amerikanischem Geld und ungarischem Verstand hergestellt wurde“, sagte Premier Orbán.

Als er den Fokus des Interviews auf die Aussichten der ungarischen Wirtschaft verlagerte, sagte Ministerpräsident Orbán, dass das letzte Jahrzehnt zwar für Ungarn das erfolgreichste in den letzten 100 Jahren gewesen sei, das nächste aber noch besser werden könnte. „Wir stehen an der Pforte großer Zeiten“, sagte der Premierminister und fügte hinzu, dass schon 2021 ein „fantastisches Jahr“ werden könnte, auch wenn die ersten Monate davon aufgrund der anhaltenden Beschränkungen „miserabel“ bleiben werden.

„Wir werden unglaublich schnell in einen Aufwärtstrend übergehen“, sagte Ministerpräsident Orbán über die ungarische Wirtschaft und prophezeite, dass auch die Weltwirtschaft ein bisher ungeahntes Wachstumsniveau erreichen wird. „Die ungarische Wirtschaft schaltet jetzt in das nächste Jahrzehnt und vollzieht einen Paradigmenwechsel, den nur wenige verstehen“, beendete er das Interview.