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Ministerpräsident Orbán: Ungarns Impfkapazität geht weit über die Zahl der aus der EU eintreffenden Dosen hinaus

In seinem gewohnten Freitagmorgen-Interview auf Kossuth Rádió gab Ministerpräsident Orbán bekannt, dass Ungarn bisher 105.728 Menschen geimpft hat und die Zahl der neu bestätigten Infizierten rückläufig ist, während die Zahl derer, die sich vom Coronavirus erholt haben, ständig steigt.

 

In der Morgensendung „Guten Morgen, Ungarn!“ des öffentlich-rechtlichen Senders Kossuth Rádió bestätigte Ministerpräsident Viktor Orbán, dass die Impfkapazität Ungarns die Zahl der aus der Europäischen Union eintreffenden Impfstoffe bei weitem übersteigt. Bei dem derzeitigen Tempo der EU könnten wir die Beschränkungen erst im Herbst 2021 aufheben, sagte der Ministerpräsident, und fügte hinzu, dass das ungarische Gesundheitssystem in der Lage sei, an einem „normalen Tag“ 500.000 Menschen zu impfen.

„Es liegt nicht an unserer Impfkapazität, sondern am Mangel an Impfstoffen, dass wir nicht mehr Impfungen verabreichen können“, sagte der Premierminister und machte sich Gedanken darüber, ob die Staats- und Regierungschefs der EU eine „gute Entscheidung“ getroffen haben, als sie beschlossen, die Impfstoffe gemeinsam zu beschaffen. „Diejenigen, die sich entschieden haben, ihren eigenen Weg zu gehen, sind uns jetzt voraus“, bemerkte Ministerpräsident Orbán.

Der Premierminister ist der Meinung, man könne deutlich sehen, dass die dritte Welle des Coronavirus in die umliegenden Länder „hineingeplatzt“ ist. Ungarn hat die Impfung der Mitarbeiter des Gesundheitswesens, der Altenheimbewohner und Sozialarbeiter fast abgeschlossen, aber der Ministerpräsident versucht nun, die Impfkampagne mit eigenen Mitteln zu beschleunigen.

„Ich möchte [Ungarns] Behörde, die für die Genehmigung der Impfstoffe zuständig ist, bitten, verantwortungsvoll zu handeln, aber auch schnell zu handeln“, sagte Ministerpräsident Orbán und wies dabei auf den COVID-19-Impfstoff hin, der aus China bezogen wird, und der in großen Mengen verfügbar sein wird, sobald er die Tests der Behörden bestanden hat. Schon bald, so verriet der Premier, werden wir mit der Impfung der über 60-Jährigen und der chronisch Kranken beginnen können ₋ dies betrifft etwa 1 Million Ungarn. Diese Menschen könnten das Impfmittel aus China innerhalb weniger Tage erhalten.

Jetzt, wo die zweite Welle größtenteils hinter uns liegt, so der Ministerpräsident, können wir mit Sicherheit sagen, dass „das ungarische Gesundheitssystem nicht erschüttert werden konnte“ und dass unsere Ärzte und Krankenschwestern zu den besten der Welt gehören.

Um den Fokus des Interviews auf die Pläne zugunsten einer wirtschaftlichen Wende zu verlagern, sagte Ministerpräsident Orbán, dass „noch viel Energie in der ungarischen Wirtschaft steckt“. Dies sei eine „workfare economy“, sagte der Premierminister, die Ungarn wollen arbeiten. Dafür brauche man aber ein Umfeld, in dem es sich lohne, zu arbeiten. Deshalb müssen die Steuern gesenkt werden.

Die beiden Schlüsselbereiche bei der Bewältigung des durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Wirtschaftsabschwungs in Ungarn, erklärte Ministerpräsident Orbán, seien der Schutz von Arbeitsplätzen sowie die Förderung von Investitionen. Außerdem ist das größte Wohnungsbau- und Renovierungsprogramm in der Geschichte Ungarns gestartet worden, die Regierung führt schrittweise die 13. Monatsrente wieder ein und plant eine Befreiung der unter 25-Jährigen von der Einkommenssteuer.